Unfruchtbarkeit stellt einen hohen emotionalen Stressfaktor dar und in Kombination mit jenen Hormonen, die oft als Teil der Behandlung eingesetzt werden, kann dieser Stress häufig zu einer klinischen Depression führen. Lesen Sie weiter, um mehr über die Beziehung zwischen Unfruchtbarkeit und Depressionen zu erfahren sowie über Strategien im Umgang damit und über Behandlungsmöglichkeiten, die dabei helfen können, diese ermüdenden Symptome loszuwerden.
Gründe für Depressionen, die durch Unfruchtbarkeit ausgelöst werden
Da der Fortpflanzungsdrang einer der natürlichsten menschlichen Triebe ist, sind Gefühle von Traurigkeit und Angst ganz natürlich, wenn man feststellt, dass eine Schwangerschaft ausbleibt. Zusätzlich zu dem Wunsch nach einem Kind, führt Unfruchtbarkeit auch zu Stress in der Ehe, finanziellen Sorgen und der Angst vor einem ungewissen Ausgang, wobei all diese Faktoren zu emotionalem Stress beitragen. Die traurigen Gefühle haben sich womöglich in eine Depression verwandelt. Wenn Sie feststellen, dass Sie häufig weinen, Interesse an Ihren Freunden und Alltags-Aktivitäten verloren haben, Sie wütend oder gereizt sind, unter Schlafproblemen leiden oder ein verändertes Hungergefühl wahrnehmen, kann eine Depression dahinterstecken. Wenn Sie die Vermutung haben, dass die Unfruchtbarkeit der Auslöser für Ihre Traurigkeit ist, die wiederum verhindert, dass Sie Ihr Leben genießen können, ist eine Behandlung ratsam.
Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen
Die Behandlung einer Depression ist nicht nur entscheidend, um Ihre Lebensqualität zu verbessern; Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Frauen, die an einer Depression leiden, eine geringere Chance haben, schwanger zu werden. Auch wenn Antidepressiva dabei helfen, diese Symptome zu reduzieren, sind derartige Medikamente nicht immer geeignet während einer Schwangerschaft. Außerdem wurde noch nicht untersucht, welchen Einfluss sie auf die Fruchtbarkeit haben. Eine weitere Tatsache, die die Sache noch komplizierter macht: Manche Antidepressiva dürfen nicht zusammen mit bestimmten verschreibungspflichtigen Medikamenten eingenommen werden, die wiederum bei der Behandlung von Fertilitätsproblemen eingesetzt werden. Aus diesem Grund empfehlen die meisten Experten bei Depressionen, die durch Infertilität ausgelöst wurde, eine kognitive Verhaltenstherapie. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie wird ein ausgebildeter Therapeut mit Ihnen daran arbeiten, verzerrte Gedankenmuster zu erkennen, die zur Depression führen können, wie z.B.: „Ich habe es nicht verdient, ein Kind zu bekommen“ und diese mit positiver Selbst-Suggestion wie „Die Unfruchtbarkeit ist nicht meine Schuld“, zu ersetzen. Laut einer klinischen Untersuchung konnten unfruchtbare Frauen, die sich aufgrund ihrer Depression einer kognitiven Verhaltenstherapie unterzogen, ihre Symptome um 79 Prozent verringern. Im Vergleich dazu, lag die Erfolgsrate bei jenen, die ausschließlich mit Medikamenten behandelt wurden, lediglich bei 50 Prozent.Der nächste Schritt bei Unfruchtbarkeit und Depressionen
Wenn Sie wegen Unfruchtbarkeit in Behandlung sind und Symptome einer Depression erleben, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser kann Sie an einen Therapeuten, der sich auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisiert hat sowie an einen Psychotherapeuten verweisen, der Sie, – falls notwendig – unterstützt. Vielen Paaren hilft eine kurzfristige Gesprächstherapie dabei, die Gefühle der Depression zu überwinden, vor allem dann, wenn sie mit Selbsthilfestrategien wie Entspannungstechniken zum Stressabbau, Meditation und Sport kombiniert wird. Erlauben Sie sich, selbst zu trauern. Fühlen Sie sich nicht schuldig, wenn Sie Veranstaltungen meiden, bei denen es um Babys geht und erinnern Sie sich stets daran, dass Unfruchtbarkeit für die meisten Menschen eine vorübergehende Krise darstellt.




