PCOS ist eine hormonelle Störung, von der fast jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter betroffen ist. Als eine der Hauptursachen für weibliche Unfruchtbarkeit, kann das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) eine Vielzahl von Problemen verursachen. Die Folgen können Fruchtbarkeitsprobleme, Stimmungsschwankungen, unregelmäßige Menstruationszyklen, Hautprobleme oder Gewichtszunahme sein. Könnten hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille dabei helfen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen?
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) verstehen
Das polyzystische Ovarialsyndrom oder PCOS tritt auf, wenn die Eierstöcke oder Nebennieren der Frau zu hohe Mengen männlicher Hormone oder Androgene produzieren. Eine der häufigsten Auswirkungen ist die Störung eines regelmäßigen Menstruationszyklus. Es kann entweder zu einem unregelmäßigen Zyklus oder einem monatelangen Ausbleiben der Regelblutung kommen. Wenn der Zyklus einer Frau ständig unterbrochen wird, kann dies zu Unfruchtbarkeit führen. Andere Symptome im Zusammenhang mit PCOS sind folgende:
- Hautprobleme, einschließlich der Entwicklung von Stielwarzen am Hals und an den Achseln
- Gewichtsprobleme wie Gewichtszunahme und die Unfähigkeit, Gewicht zu verlieren
- Hirsutismus: übermäßiger Haarwuchs, der normalerweise bei Männern auftritt (im Gesicht, auf dem Rücken und der Brust)
- Haarausfall oder dünner werdendes Kopfhaar
- Dunkle Hautflecken um Achseln, Brüste, Nacken und Leiste
- Akne im Gesicht und am Körper durch hohe Androgenspiegel
Im schlimmsten Fall können sich Zysten an den Eierstöcken bilden. Die Kombination aus Eierstockproblemen und unregelmäßigen Menstruationszyklen kann zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führen. Während sich Forscher über die Ursache dieser Störung nicht im Klaren sind, scheinen bestimmte Daten auf Faktoren wie Insulinproduktion, Androgenspiegel, Genetik und möglicherweise niedrigschwellige Entzündungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane hinzuweisen.
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Die Auswirkungen der Geburtenkontrolle auf PCOS
Derzeit gibt es keine Behandlung, die PCOS heilen könnte. Glücklicherweise existieren jedoch einige Therapiemethoden, die dabei helfen können, die mit der Erkrankung verbundenen Symptome zu lindern. Jene, die am besten funktionieren, sind solche, die den weiblichen Hormonspiegel beeinflussen.
Tatsächlich hat sich gezeigt, dass hormonelle Verhütungsmittel positive Wirkung haben. Verhütungsmittel wie Kondome und Diaphragmen (Barriere-Empfängnisverhütung) haben keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt einer Frau. Hormonelle Verhütungsoptionen beziehen sich auf die Antibabypille, Hormonspritzen, Implantate und Hormonspirale.
In einigen Fällen haben Frauen von einer Linderung der PCOS-Symptome berichtet, indem sie die Antibabypille mit den synthetischen Versionen der weiblichen Hormone Gestagen und Östrogen kombinierten.
Da Frauen auf jede Form der hormonellen Verhütung unterschiedlich reagieren können, sollte gemeinsam mit dem Arzt die richtige Option gefunden werden. Nachdem PCOS diagnostiziert wurde, kann der Gynäkologe mit der Hormonbehandlung beginnen, bis er die richtige Kombination gefunden hat, die dabei hilft, die Symptome zu lindern. Hierbei ist die Abstimmung mit der Patientin wichtig, um sicherzustellen, dass die gewählte Option zu ihrem Lebensstil passt, während gleichzeitig andere mögliche medizinische Faktoren berücksichtigt werden.
Weitere Behandlungsformen
Während hormonelle Verhütungsmittel bei der Regulierung der Menstruation und bei Fruchtbarkeitsproblemen helfen können, gibt es einige Behandlungsmaßnahmen, die bei anderen Symptomen nützlich sien können.
Antiandrogene können beispielsweise bei Symptomen wie Gesichts- und Körperbehaarung, Haarausfall und Akne helfen. Als Vorsichtsmaßnahme sollten diese Medikamente in Kombination mit der Antibabypille verwendet werden, um mögliche Geburtsfehler zu verhindern.
Obwohl Metformin noch nicht für die Behandlung von PCOS zugelassen ist, hat es sich bei der Behandlung von Symptomen wie Gewichtskontrolle und die Regulierung des Zyklus als vielversprechend erwiesen. Metformin wird normalerweise zur Behandlung von Diabetes eingesetzt.
Abgesehen von Medikamenten können einige Auswirkungen von PCOS durch die richtige Ernährung und Bewegung bewältigt werden. Frauen mit PCOS können davon profitieren, einfachen Zucker und Kohlenhydrate zu vermeiden und regelmäßiges Cardio-Training zu praktizieren.
Wenn Sie Fruchtbarkeitsprobleme oder PCOS-Symptome haben, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann helfen, jenen Stress zu lindern, den die Erkrankung häufig mit sich bringt, und Frauen eine bessere Lebensqualität ermöglichen.