Es ist nicht einfach, eine künstliche Befruchtung abzubrechen, in manchen Fällen aber schlicht notwendig. Sie können die Behandlung wiederaufnehmen, wenn Sie dazu bereit sind.
Nicht immer können sich Paare den Luxus einer Kinderwunschbehandlung leisten. Finanzielle Schwierigkeiten, Rückschläge oder eine Pandemie können leicht zu einem Hindernis werden, was jedoch nicht das endgültige AUS bedeuten muss. Die Behandlung kann in der Regel jederzeit wiederaufgenommen werden, wenn es die Situation erlaubt.
Die emotionalen Folgen gescheiterter IVF-Behandlungen
Der häufigste Grund, warum Paare eine künstliche Befruchtung abbrechen, ist das Scheitern dieser. Wenn keine Zeugung erfolgt, kann dies enorm belastend sein. Dasselbe gilt auch dann, wenn eine Schwangerschaft zwar zustande kommt, aber früh wieder endet. Generell scheitern viele In-Vitro-Befruchtungen, vor allem bei Frauen über 35. Darüber hinaus sind Fruchtbarkeitsbehandlungen mitunter kostspielig. Auch wenn in vielen Fällen eine staatliche Unterstützung besteht, können dennoch Kosten anfallen, die man vielleicht nicht einkalkuliert hat. Unter diesen Voraussetzungen ist es verständlich, dass Ängste bestehen, welche die Psyche belasten.
Was Sie sich immer vor Augen halten sollten: Wenn Ihre IVF nicht zum Erfolg führt, sind Sie kein Einzelfall. Wichtig ist, dass Sie und Ihr Partner einander beistehen und sich aufeinander verlassen können. Vielleicht brauchen Sie etwas Zeit, bis Sie wieder einen neuen Versuch wagen wollen, und das ist auch völlig normal.
Körperliche Folgen gescheiterter IVF-Behandlungen
Wenn Sie sich auf eine IVF vorbereiten, macht Ihr Körper so einiges mit. Ihnen werden hochwirksame Hormone verabreicht, sodass er mehr Eizellen herstellen kann, die anschließend entnommen werden, um so die Chancen auf eine Empfängnis zu erhöhen, und um die Einnistung des Embryos in Ihrer Gebärmutter vorzubereiten.
Entsprechend sind Sie wesentlich emotionaler als sonst, und auch körperliche Folgen machen sich bemerkbar. Frauen, die sich einer IVF-Behandlung unterziehen, leiden oft an Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Muskelschmerzen, Brustweichheit, Hitzewallungen, Übelkeit und sogar an Sehstörungen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, endlich schwanger zu werden, kann die körperliche Belastung überhandnehmen, sodass Sie die Behandlung unter Umständen abbrechen müssen.
Erneute künstliche Befruchtung nach einer fehlgeschlagenen IVF
Der bloße Gedanke daran, sich wieder in die Arztpraxis zu begeben, nachdem schon mehrere IVF-Behandlungen gescheitert sind, kann Ihnen leicht zu viel werden. Es gibt aber dennoch Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können. Oft kann eine Therapie hilfreich sein, um die emotionalen Probleme in den Griff zu bekommen, auch ein Arztwechsel kann sinnvoll sein, vor allem, wenn Sie sich nicht gut betreut fühlen. Sie können auch mit Freunden oder Familienmitgliedern sprechen, die die Dienste eines Fruchtbarkeitsmediziners in Anspruch genommen haben, und sie um ihre Erfahrungen bitten.
Sie sollten sich niemals auf eine einzige Option festlegen. Die Wiederaufnahme einer künstlichen Befruchtungsmaßnahme ist ein enormer Schritt. Daher ist es wichtig, dass Sie sich gründlich über verschiedene Spezialisten und Fruchtbarkeitskliniken informieren. Vergleichen Sie Behandlungsoptionen, Preise sowie die Erfahrung des Arztes und wägen Sie bei jedem Punkt das Für und Wider ab.
Mit mehreren Experten das Gespräch suchen
Bevor Sie sich endgültig für einen Arzt entscheiden, um Ihre künstliche Befruchtung wiederaufzunehmen, sollten Sie im Idealfall mit mehreren Medizinern Gespräche führen, um Qualifikation und Erfolgsquote in Erfahrung bringen. Fragen Sie nach, welche Methoden zum Einsatz kommen, und welche Medikamente eingesetzt werden, auch die Behandlungsethik kann aufschlussreich sein. Natürlich spielen auch die Kosten eine Rolle. Informieren Sie sich, welche davon übernommen werden, und welche Sie unter Umständen selbst oder teilweise tragen müssen. Sobald Sie all das wissen, können Sie eine bessere Entscheidung treffen, mit wem Sie zusammenarbeiten wollen.
Sobald Sie bereit sind, Ihre künstliche Befruchtungsbehandlung wiederaufzunehmen, und die für Sie passende Einrichtung gefunden haben, werden Sie sich besser fühlen. Bleiben Sie positiv und machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihrem Traum vom eigenen Nachwuchs wieder einen Schritt näher kommen.