Gastautorin: Trisha Russel
Ich war mir nicht wirklich sicher, an welchem Punkt ich mit meiner Geschichte beginnen soll, aber ich weiß, dass ich offen und ehrlich sein möchte, in der Hoffnung, dass ich damit andere Frauen dazu ermutige, ihre Geschichten mitzuteilen. Ich denke, ich fange am besten ganz von vorne an.
Der Beginn meiner Reise begann Ende 2007. Ich war gerade 24 geworden, als mein Ehemann und ich es schon 2 Jahre lang allein probiert hatten, und wir zu dem Schluss kamen, dass wir Antworten und Hilfe bräuchten. Wir sprachen bei meinem Frauenarzt vor und diskutierten die Möglichkeit eine Endometriose, aufgrund der Schwere meiner Menstruationskrämpfe. Er empfahl, eine Bauchspiegelung mit Hysterosalpingographie durchzuführen. Voller Aufregung ging ich in die Untersuchung, denn ich dachte: „Er wird dort ein bisschen reingucken, dann sehen, dass alles in Ordnung ist, und dann gehen wir zu den nächsten Schritten über.“ Wenn ich mich da mal nicht täuschen sollte. Ich erwachte aus der Narkose, und sah meinen Mann in Tränen aufgelöst meine Hand halten, und den Arzt und meine Mutter daneben stehen. Mein Mann erklärte mir, dass eine geringfügige Endometriose vorgelegen habe, die aber entfernt werden konnte. Das waren gute Neuigkeiten. Dafür war mein rechter Eileiter komplett verschlossen und mit Flüssigkeit gefüllt, während der linke nur leicht offen war. Ich fragte, ob es da irgendwelche Möglichkeiten gebe, das rückgängig zu machen, und man sagte mir, die Erfolgsaussichten seien viel zu gering, und eine IVF sei unsere einzige Chance. Ich brach in Tränen aus, und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich von dieser Nachricht nie völlig erholt habe. Sie schuf eine große Leere in meinem Herzen, von der ich nicht weiß, ob sie jemals wieder gefüllt werden kann. Ich war am Boden zerstört.
Dezember desselben Jahres war angebrochen, als mein Frauenarzt uns ins Sprechzimmer bat, um uns anzukündigen, dass er uns in bessere Hände geben werde. Er hatte gehört, dass das IVF-Zentrum Michigan an einer Studie für einen neuen Gestagenring teilnehme, und die Hälfte einer IVF-Behandlung übernommen werden könne. Das war unsere Chance! Wieder waren wir sehr aufgeregt, dass wir sie bekommen hatten. Wir wussten anhand der Erfahrungen von Freunden, dass das noch keine Garantie war, aber wir waren davon überzeugt, dass mein Alter einen positiven Ausschlag geben würde. Unsere IVF-Odyssee begann im März 2008. Alles schien glatt zu laufen. Meine Eierstöcke sprachen außergewöhnlich gut an, und es sah vielversprechend für die Implantation aus. Von acht Eizellen waren fünf befruchtet und sahen perfekt aus. Am Tag der Implantation wurden mir zwei kleine Embryonen eingepflanzt. Ich war schwanger, bis mir irgendwer das Gegenteil beweisen konnte. Zwei Tage später bekam ich einen Anruf von einer der Arzthelferinnen, die mir erklärte, unsere drei verbliebenen Embryonen seien eingegangen. All unsere Hoffnung lag nun auf diesen starken, kleinen Embryonen, die mir eingepflanzt worden waren. Zwei Wochen später führten wir einen Schwangerschaftstest durch. Als wir im Sprechzimmer saßen, fühlte ich plötzlich etwas Warmes und Feuchtes zwischen den Beinen. Ich rannte auf die Toilette, und meine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Wir führten den Schwangerschaftstest trotzdem durch, aber nach vier Tagen Blutungen wusste ich mit Sicherheit, dass ich nicht schwanger war. Die Arzthelferin rief an und sagte mir, mein hCG-Spiegel liege bei gerade einmal 18. Sie sagte, es handle sich wahrscheinlich um eine Fehlgeburt oder mit noch geringerer Wahrscheinlichkeit um etwas chemisch Bedingtes. Wieder war ich am Boden zerstört. Unsere Reise war zu Ende. 2011 ließen wir uns scheiden, aber aus anderen Gründen. Im Nachhinein betrachtet, war das Glück im Unglück. Ich fand neun Monate später nämlich meinen Seelenpartner. Es war ein Kerl, in den ich während meiner Schulzeit verliebt war. Wir heirateten 2013.
2016 waren ich und mein derzeitiger Mann 3 wunderbare Jahre lang verheiratet und seit fünf ebenso wunderbaren Jahren zusammen. Wir entschieden, dass wir bereit waren, eine Familie zu gründen, und so machten wir einen Termin beim Fertility Center aus. Diese wurde uns von Freunden empfohlen, die mit der Behandlung durch die dortigen Ärzte Erfolg hatten. Wir sprachen über meine Krankengeschichte, unsere Vorstellungen darüber, wo wir anfangen wollten, die Erfolgsgeschichten des Fertility Center und erstellten schließlich einen Plan. Der erste Schritt bestand in einer weiteren Bauchspiegelung, um festzustellen, in welchem Zustand meine Eileiter waren. Diese wurde von meinem derzeitigen Frauenarzt, Dr. Shoenmacher, durchgeführt. Wir setzten einige Tage später die Bauchspiegelung an, und so begann der erste Schritt hin zu unserem kleinen Russell. Als ich auf dem Tisch lag, dachte ich über die Vergangenheit und die Möglichkeit einer Zukunft nach, und ich war emotional überwältigt. Ich betete, so sehr ich nur konnte, dass es nur irgendwelche guten Neuigkeiten, irgendeine Veränderung geben würde. Das „Rohr“ wurde eingeführt und ich machte mir schon keine Hoffnungen mehr. Der Bildschirm zeigt ean, dass mein linker Eileiter frei war, während der rechte immer noch Zeichen von Flüssigkeitsansammlungen zeigte und ein eingeknicktes Ende in der Nähe des Eierstocks. Ich weinte Freudentränen, denn obwohl mein rechter Eileiter noch immer erkrankt war, hatte ich doch eine Chance mit meinem linken. Zu meiner Überraschung erklärte mir Dr. Shoenmacher, dass er einen Eingriff durchführen könne, um den rechten Eileiter von der Flüssigkeit zu befreien, die Enden beider Eileiter reparieren könne (da sie dadurch, dass sie so lange geschlossen waren, beschädigt seien) und auch ein neues Ende für den rechten Eileiter herstellen könne. Er meinte, die Chancen würden sich im Vergleich zu den damit verbundenen Risiken kaum auszahlen, er sei aber trotzdem willens, es zu versuchen, und das taten wir auch. Ich schöpfte neue Hoffnung. Im Juni 2016 wurde der Eingriff durchgeführt, und zwar mit Erfolg! Meine Eileiter waren offen und frei. Die Heilungszeit betrug rund drei Monate. Das klingt recht lange, aber vom Moment des Eingriffs bis zum erneuten Geschlechtsverkehr wollten wir doch lieber vorsichtig sein. Sobald wir grünes Licht hatten, begannen wir mit Femara und Geschlechtsverkehr zu festgelegten Zeitpunkten. Meine Eierstöcke sprachen nicht so gut auf Femara an, also versuchten wir es mit Clomid. Meine Eierstöcke reagierten gut darauf, aber nach einigen gescheiterten Versuchen entschieden wir uns, eine Auszeit von dem Stress und Druck zu nehmen. Wir unternahmen einige Reisen und dachten, es sei wohl die beste Medizin, wenn wir uns Zeit für uns nehmen würden. Und so war es auch. 2017 widmeten wir uns nur uns selbst, wodurch wir uns als Paar näher kamen und als Individuen stärker wurden.
Im Juli dieses Jahres lernten wir unsere neue Ärztin Mili Thakur im Fertility Center kennen. Nachdem wir darüber gesprochen hatten, dass wir es zuerst mit einem besser vorbereiteten In-Vitro-Zyklus versuchen wollten, bevor wir zur IUI übergehen, entschieden wir, eine weitere Bauchspiegelung durchzuführen, um zu überprüfen, ob meine Eileiter zwei Jahre nach dem Eingriff immer noch offen waren. Und sie waren es tatsächlich! Nach den Bluttests und einer ellenlangen Liste an Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln für jeden Tag, ging die Reise für uns wieder los.
Wir hatten vor kurzem unseren dritten, erfolglosen Zyklus mit Clomid und gehen nun zur IUI über. Wir werden unsere erste IUI-Behandlung um den 7. Oktober durchführen. Wir sind wirklich unglaublich aufgeregt wegen dieses nächsten Schrittes auf unserer Reise. Mein Geburtstag ist am 11. Oktober, und ich glaube, ich könnte mir wohl kein besseres Geburtstagsgeschenk vorstellen, als diesen nächsten Schritt zu gehen.
Wir sind unsere Reise so optimistisch wie möglich angegangen, und wir setzen große Hoffnung und Vertrauen darauf, dass unsere Ärzte alles tun werden, was sie können, um unseren Kinderwunsch zu verwirklichen. Wir sind zuversichtlich, und legen unser Vertrauen in die Hände von Dr. Thakur. Ihre Herangehensweise ist von Mitgefühl für unsere zurückgelegte Odyssee geprägt, und sie bietet uns jene Behandlungsmöglichkeiten, von denen wir gesprochen haben, und die auch Teil dieser Odyssee sind. Sie leitet uns mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen, gibt uns aber auch Freiraum für eigene Entscheidungen. Wir hätten uns keine bessere Ärztin erhoffen können. Die quälende Zeit, die hinter uns liegt, war langwierig, aber sie ist noch immer nicht vorbei, und ich werde so schnell nicht aufgeben!