Forscher der University of Queensland haben gezeigt, dass Endometriose und das Reizdarmsyndrom (IBS) gemeinsame genetische Risikofaktoren aufweisen, was erklärt, warum Patienten mit einer Erkrankung auch die andere haben können.
Frauen mit Endometriose haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, ein Reizdarmsyndrom zu entwickeln
Professor Grant Montgomery und Dr. Sally Mortlock vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der UQ fanden einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Risiko für Endometriose und häufigen Magen-Darm-Erkrankungen wie IBS, Magengeschwüren (PUD) und gastroösophagealer Refluxkrankheit (GORD). Für Betroffene kann es schwierig sein, die Ursache ihrer Schmerzen zu bestimmen, was zu Verwirrung oder Fehldiagnosen und jahrelangen Verzögerungen bei der Behandlung führen kann. In dieser Zeit kann sich die Endometriose zu einer schwereren Erkrankung entwickeln. Endometriose sollte als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn eine Frau mit Bauchschmerzen und Magen-Darm-Symptomen ihren Hausarzt aufsucht.„Diese genetische Erkenntnis stützt die klinische Beobachtung, dass bei Frauen mit Endometriose häufiger Magen-Darm-Erkrankungen auftreten“, sagte Professor Montgomery. „Wir hoffen, dass diese Studie das Bewusstsein für die Überschneidung dieser Erkrankungen schärft.“
Endometriose ist eine schwerwiegende Erkrankung, von der etwa jede siebte Frau betroffen ist und die dadurch gekennzeichnet ist, dass Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, zu wuchern beginnt, und außerhalb der Gebärmutter wächst. Frauen mit Endometriose haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, an IBS zu erkranken, wie Frauen ohne diese Erkrankung, und eine 1,4-mal höhere Wahrscheinlichkeit, an GORD zu erkranken. Rund 10 bis 20 Prozent aller Menschen leiden an einem Reizdarmsyndrom. Dieses äußerst sich meist durch Bauchschmerzen, Völlegefühl, einen veränderten Stuhlgang (Durchfall und/oder Verstopfung) und allgemeines Unwohlsein. „Betroffene haben oft Schwierigkeiten, die Ursache ihrer Schmerzen zu bestimmen, was zu Verwirrung oder Fehldiagnosen und jahrelangen Verzögerungen bei der Behandlung führen kann, während der die Endometriose zu einer schwereren Erkrankung fortschreiten kann“, sagte Professor Montgomery.
Auch bei Endometriose kommt es mitunter zu starken Bauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Endometriose sollte als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn eine Frau mit Bauchschmerzen und gastrointestinalen Symptomen zu ihrem Hausarzt kommt. „Da unser Wissen über die Risikofaktoren für Endometriose zunimmt, hoffen wir, dem Verständnis der Entstehung der Krankheit näher zu kommen und die Behandlung und Diagnose zu verbessern“, so Montgomery.