In-vitro-Fertilisation (IVF) und intrauterine Insemination (IUI) sind Fruchtbarkeitsbehandlungen, die Paaren zum ersehnten Nachwuchs verhelfen sollen. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Verfahren jedoch etwas. Der Hauptunterschied zwischen IVF und IUI besteht darin, dass bei einer IUI die Befruchtung im Mutterleib stattfindet. Die Spermien werden während der Ovulation der Frau ein- oder zweimal in die Gebärmutter injiziert.
Bei einer IVF werden Spermien und Eizelle außerhalb der Gebärmutter, also im Labor, kombiniert. Der daraus entstandene Embryo wird dann in die Gebärmutter eingeführt, wo er sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten soll. Eine IVF hat in der Regel eine höhere Erfolgsrate als eine IUI. Andererseits ist letzteres Verfahren meist weniger kostspielig. Generell können beide Methoden erfolgversprechend sein, sie haben jedoch ihre Vor- und Nachteile.
Schritte für eine erfolgreiche IVF
- Vor dem Zyklus werden Tests durchgeführt, um die Gesundheit der Patientin zu überprüfen. Meist wird ein Hormonstatus gemacht und ein Ultraschall der weiblichen Fortpflanzungsorgane vorgenommen. Noch genauer ist die Bauchspiegelung, ein Verfahren, bei dem nicht nur Eileiter, sondern auch Gebärmutter, Eierstöcke und der gesamte Bauchraum begutachtet werden können.
- Bei Frauen, die keine oder nur wenige Eizellen produzieren, erfolgt eine Hormonstimulation. In diesem Fall werden Injektionen verabreicht, um die Eizellenproduktion und den Eisprung anzuregen.
- Die Frau wird entweder durch orale oder injizierbare Hormone stimuliert, die helfen, in einem Zyklus mehrere Eizellen gleichzeitig zu produzieren und nicht nur eine einzelne Eizelle, wie es normalerweise der Fall ist. Es werden mindestens drei bis vier Eizellen herangereift, die außerhalb der Gebärmutter in einer Laborumgebung mit männlichen Spermien befruchtet werden.
- Die Embryonen werden durch ein ultraschallgesteuertes Verfahren zurück in die Gebärmutter transferiert, wo sie sich im Idealfall in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, und sich zu Föten entwickeln.
- Sobald der Embryotransfer abgeschlossen ist, kann der Arzt Medikamente verabreichen, um die Schwangerschaftschancen für bis zu zwei Wochen zu erhöhen.
- Die Frauen müssten während der Schwangerschaft regelmäßig überwacht werden.
- Oft wird auch eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen, um den Fötus auf Anomalien zu testen.
Vorteile einer IVF gegenüber einer IUI
- Frauen, die aufgrund von verschlossenen Eileitern nicht schwanger werden können, profitieren von einer IVF.
- Manchmal ist die Ursache für die Unfruchtbarkeit unbekannt, und die In-vitro-Fertilisation ist die einzige verbleibende Option, um schwanger zu werden.
- IVF kann Frauen mit einer verringerten Eizellreserve helfen, wenn nur wenige Eizellen für die Befruchtung zur Verfügung stehen.
- Wenn die Frau ein erhöhtes Risiko hat, Erbkrankheiten weiterzugeben, reduziert die IVF dieses Risiko, da die Embryonen vor dem Transfer in die Gebärmutter auf diese Krankheiten getestet werden.
- In einigen Fällen kann eine IVF bei Frauen angewendet werden, deren Körper keine Eizellen produziert (primäre Ovarialinsuffizienz) oder Eizellen produziert, die nicht richtig reifen (vorzeitige Ovarialinsuffizienz).
- IVF hilft Frauen, bei denen Krebs der Fortpflanzungsorgane diagnostiziert wurde, und die durch eine Behandlung möglicherweise unfruchtbar wurden.
Nachteile einer IVF gegenüber einer IUI
- Eine IVF erfordert die Einnahme von Medikamenten bzw. Hormonspritzen, um die weiblichen Eierstöcke zur Entwicklung mehrerer Eizellen zu stimulieren.
- Es kann mehrere IVF-Zyklen dauern, bis sich eine Schwangerschaft einstellt.
- Die Kosten sind mitunter sehr hoch und variieren von Klinik zu Klinik.
- Es besteht das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften, was das Risiko von Komplikationen für Mutter und Kinder erhöht.
- Es besteht das Risiko eines ovariellen Hyperstimulationssyndroms (OHSS), wenn die Eierstöcke zur Produktion mehrerer Eizellen stimuliert werden.
- IVF ist mit einem erhöhten Risiko für Babys mit niedrigem Geburtsgewicht, Fehlgeburten und Präeklampsie verbunden.
- Es ist möglich, dass die Behandlung in einigen Ländern nicht von der Krankenversicherung abgedeckt wird.
- Es gibt keine Garantie dafür, dass eine IVF zu einer Lebendgeburt führt. Mögliche Risiken sind Fehlgeburten, Totgeburten oder Eileiterschwangerschaften.
- Einige Paare fühlen sich emotional gestresst, wenn sie das Prozedere über sich ergehen lassen müssen. Vor allem bei Frauen können die Hormonbehandlungen zu starken Nebenwirkungen führen.
- Eine IVF funktioniert nicht bei jedem.
Wo die IUI punktet
- Die IUI ist eine einfache, kostengünstige Methode der Fruchtbarkeitsbehandlung mit einer angemessenen Erfolgsrate.
- Dieses Verfahren kann auch ohne Medikamente oder Operation durchgeführt werden.
- Eine IUI kann alleine oder in Kombination mit anderen Methoden der assistierten Reproduktion wie der IVF verwendet werden.
- Es besteht nicht das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften und OHSS.
- Die Kosten sind im Vergleich zu einer IV niedriger und werden in einigen Ländern von der Krankenversicherung übernommen.
- Eine IUI ist weniger invasiv als eine IVF, da oft auf Hormonbehandlungen verzichtet wird.
Fazit
Eine Kinderwunschbehandlung ist kein leichter Weg. Egal, welche Methode in Frage kommt, eine eingehende Beratung ist das A und O, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wenn Sie Fruchtbarkeitsprobleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen, um die weitere Vorgehensweise festzulegen. Ihr Arzt kann Ihnen entsprechende Kinderwunschkliniken empfehlen, wo Sie auf Experten stoßen, die eine auf Sie abgestimmte Behandlung festlegen werden, um Ihnen die besten Chancen zu ermöglichen.